Skin Medicine - Die letzte Grenze by Tim Curran
Autor:Tim Curran
Die sprache: deu
Format: epub
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ISBN: 9783958350298
Herausgeber: LUZIFER-Verlag
veröffentlicht: 2015-01-09T16:00:00+00:00
3-5
Lange vor dem Mexikanisch-Amerikanischen Krieg hatten die mexikanischen Behörden Privatarmeen dafür bezahlt, marodierende Indianerstämme zu jagen und zu töten – vor allem Apachen und Comanchen – die mexikanische Städte und Dörfer überfielen. Die Indianer schwärmten von der US-Seite der Grenze nach Süden aus, töteten Männer, entführten Frauen, stahlen Vieh und Pferde … kurz gesagt alles, was sie in die Hände bekommen konnten.
Die mexikanische Armee konnte es einfach nicht mit den Plünderern aufnehmen, also wurden Gesetze erlassen, nach denen die Regierung Kopfgelder für Skalps zahlte. Die Skalps fungierten als »Belege«: jeder war etwa hundert Pesos wert. Und für fleißige, produktive Kopfgeldjäger konnten die Belohnungen in der Tat sehr lukrativ sein. Man konnte meinen, die abstoßende Art des Geschäfts würde die Zahl der Jäger begrenzen, aber dem war nicht so. Nach der Panik von 1837 gab es viele, die auf schnelles Geld aus waren. Und sie waren nicht besonders wählerisch bezüglich dessen, was sie dafür tun mussten.
Während des Mexikanisch-Amerikanischen Krieges waren die Verwüstungen durch die Indianer etwas zurückgegangen. Vor allem deshalb, weil die US-Soldaten ihre freie Zeit mit der Jagd nach abtrünnigen Indianergruppen verbrachten. Als der Krieg endete … erhöhte sich die Zahl der Indianerangriffe erheblich. Comanchen und Apachen töteten Hunderte Mexikaner, stahlen Tausende Stück Vieh und entführten unzählige Frauen und Kinder.
In den meisten mexikanischen Bundesstaaten wurden die Skalp-Kopfgelder wieder eingeführt, vor allem aber in Chihuahua und Sonora … verbunden mit dem Gedanken der Rache.
Der Preis betrug nun 200 US-Dollar für einen einzigen »Beleg«.
James Lee Cobb sah sich plötzlich wie viele andere Soldaten für genau die Regierung arbeiten, gegen die er während des Krieges mit aller Macht gekämpft hatte. Das Ganze entwickelte sich zu einer Art Heimindustrie, komplettiert mit Regelungsausschüssen und Inspektoren. Die mexikanischen Behörden legten Standards fest, um Betrug zu verhindern. Ein Skalp musste entweder die Krone oder beide Ohren, vorzugsweise beides, umfassen. Damit verhinderte man, dass frische Kopfhaut gestreckt, zerschnitten und als glattes Dutzend oder mehr verkauft wurde.
Cobb arbeitete mit einem Team, bestehend aus ihm selbst, zwei Ex-Texas-Rangern und drei Shawnee-Indianern, die Experten im Entfernen von Skalps waren. Sie jagten Apachen, Comanchen, sogar Seri-Indianer. Sie skalpierten Männer, Frauen und Kinder … sie schonten niemanden.
Da es einfacher war, an einem frisch getöteten Leichnam zu arbeiten – die Lebenden protestierten vehement gegen diese Praxis – entleerten Cobb und seine Jungs üblicherweise ihre Magazine in die Brust ihrer Opfer. Ein klarer Herztreffer machte die Dinge höllisch einfacher. Ihre Beute ging tot zu Boden, und sie konnten sich sofort an die Arbeit machen, anstatt zu warten, bis sie an ihren Verletzungen starben. Denn die Jagd auf Skalps war ein Geschäft wie jedes andere, und Zeit war Geld. Um Zeit zu sparen, konnte man ihnen natürlich die Kehlen aufschneiden oder ihnen das Messer ins Herz rammen. Die Frauen und Kinder legte man in der Zwischenzeit »auf Halde«, fesselte sie mit dem Lasso wie Vieh und schoss sie dann nieder. »Leg sie um und schäl sie«, wie Cobb es gerne nannte.
Die indianischen Krieger verlangten, dass man sich ein bisschen geschickter anstellte. Manchmal sprangen Cobb und seine Jungs aus sorgfältig präparierten Hinterhalten, um ganze Jagdgruppen zu erlegen.
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